Denison Organizational Culture Model

Das Denison Organizational Culture Model ist ein Rahmenwerk zur Analyse und Entwicklung von Unternehmenskulturen. Es wurde von Daniel Denison entwickelt und basiert auf umfangreicher Forschung zu den Zusammenhängen zwischen Unternehmenskultur und -leistung. Im Kontext von Change Management spielt das Modell eine wichtige Rolle, da es hilft, die kulturellen Aspekte von Veränderungsprozessen zu verstehen und zu gestalten.

Aufbau des Modells

Das Denison-Modell besteht aus vier Hauptdimensionen, die jeweils durch drei Unterdimensionen repräsentiert werden:

  1. Beteiligung (Involvement)
    • Empowerment
    • Teamorientierung
    • Entwicklung von Fähigkeiten
  2. Beständigkeit (Consistency)
    • Kernwerte
    • Einigung
    • Koordination und Integration
  3. Anpassungsfähigkeit (Adaptability)
  4. Mission (Mission)
    • Strategische Ausrichtung und Absicht
    • Ziele und Vorgaben
    • Vision

Diese Dimensionen und ihre Unterdimensionen bilden ein Raster, mit dem die Stärken und Schwächen einer Unternehmenskultur analysiert werden können.

Anwendung im Change Management

Die Anwendung des Denison-Modells im Change Management umfasst typischerweise folgende Schritte:

  1. Datenerhebung: Mittels Fragebögen, Interviews oder Fokusgruppen werden Daten zur aktuellen Unternehmenskultur erhoben. Dies erfolgt oft mit einer repräsentativen Stichprobe von Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen und Hierarchiestufen.
  2. Analyse: Die erhobenen Daten werden anhand des Denison-Rasters ausgewertet. Dabei werden Stärken und Schwächen in den einzelnen Dimensionen und Unterdimensionen identifiziert.
  3. Ergebnisinterpretation: Die Analyseergebnisse werden interpretiert und in den Kontext des geplanten Veränderungsprozesses gestellt. Es wird ermittelt, welche kulturellen Aspekte den Wandel unterstützen oder behindern könnten.
  4. Maßnahmenableitung: Basierend auf den Erkenntnissen werden Maßnahmen zur Kulturentwicklung abgeleitet. Diese zielen darauf ab, förderliche Aspekte zu stärken und hinderliche Aspekte zu adressieren.
  5. Umsetzung und Monitoring: Die Maßnahmen werden implementiert und ihre Wirksamkeit wird kontinuierlich überprüft. Bei Bedarf werden Anpassungen vorgenommen.

Dieser Prozess kann, je nach Umfang und Komplexität der Organisation, mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen. Er erfordert die Einbindung verschiedener Stakeholder und ein effektives Projektmanagement.

Das Denison-Modell ist besonders in Situationen hilfreich, in denen tiefgreifende Veränderungen angestrebt werden, die eine Anpassung der Unternehmenskultur erfordern. Durch die systematische Analyse und Entwicklung der Kultur können Widerstände reduziert und die Nachhaltigkeit des Wandels erhöht werden. In Kombination mit anderen Ansätzen, wie der Lernenden Organisation oder agilen Methoden wie Scrum, kann das Denison-Modell ein wertvolles Instrument im Change Management sein.