Liberating Structures – Werkzeuge für Organisationsentwicklung
Liberating Structures sind eine Sammlung von einfachen, aber effektiven Methoden und Interaktionsmustern, die bei der Zusammenarbeit, Kommunikation und Problemlösung in Organisationen eingesetzt werden können. Sie wurden von Henri Lipmanowicz und Keith McCandless entwickelt, um die traditionellen, oft einschränkenden Strukturen in Organisationen aufzubrechen und mehr Freiraum für Innovation und Engagement zu schaffen.
Grundprinzipien der Liberating Structures
Die Liberating Structures basieren auf folgenden Grundprinzipien:
- Inklusion: Alle Teilnehmer werden aktiv einbezogen und haben die Möglichkeit, sich einzubringen.
- Selbstorganisation: Die Strukturen ermöglichen es den Teilnehmern, sich selbst zu organisieren und eigene Lösungen zu finden.
- Einfachheit: Die Methoden sind leicht verständlich und ohne großen Aufwand umsetzbar.
Anwendung in der Organisationsentwicklung
Im Kontext der Organisationsentwicklung können Liberating Structures dazu beitragen, eine Innovationskultur zu fördern, indem sie:
- Hierarchien aufbrechen und eine gleichberechtigte Beteiligung ermöglichen
- Kreativität und unkonventionelles Denken fördern
- Eine Vertrauenskultur schaffen, in der sich Mitarbeiter wertgeschätzt und einbezogen fühlen
- Kontinuierliches Lernen und Verbesserung unterstützen, z.B. durch Formate wie After Action Reviews
Ein Beispiel für eine Liberating Structure ist „1-2-4-All“: Dabei reflektieren die Teilnehmer zunächst einzeln über eine Frage, tauschen sich dann zu zweit und in Vierergruppen aus und teilen schließlich ihre Erkenntnisse mit der gesamten Gruppe. So entsteht in kurzer Zeit ein breites Spektrum an Ideen und Perspektiven.
Die über 30 Liberating Structures bieten vielfältige Möglichkeiten, Meetings, Workshops und Veränderungsprozesse interaktiver und effektiver zu gestalten. Sie sind ein wertvolles Werkzeug für Organisationen, die ihre Strukturen und Kultur weiterentwickeln möchten.