Osborn-Checkliste

Die Osborn-Checkliste ist eine Kreativitätstechnik, die dazu dient, neue Ideen für ein Problem oder eine Aufgabenstellung zu entwickeln. Sie wurde von Alex F. Osborn entwickelt, einem Pionier auf dem Gebiet der Kreativitätsforschung und Mitbegründer der Werbeagentur BBDO.

Funktionsweise der Osborn-Checkliste

Die Osborn-Checkliste basiert auf dem Prinzip, dass durch gezielte Fragen und Anregungen neue Perspektiven auf ein Problem gewonnen werden können. Die Checkliste besteht aus verschiedenen Kategorien mit spezifischen Fragen und Anregungen, die dabei helfen sollen, das Problem aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und so innovative Lösungsansätze zu finden.

Typische Kategorien und Fragen der Osborn-Checkliste sind:

  1. Anpassen: Wie kann man die Idee an andere Situationen oder Zielgruppen anpassen?
  2. Vergrößern: Kann man die Idee erweitern, verstärken oder vervielfachen?
  3. Verkleinern: Lässt sich die Idee vereinfachen, kompakter gestalten oder minimieren?
  4. Ersetzen: Welche Elemente der Idee können durch andere ersetzt werden?
  5. Umstellen: Können Teile der Idee neu angeordnet oder kombiniert werden?
  6. Umkehren: Was passiert, wenn man die Idee ins Gegenteil verkehrt oder von hinten nach vorne betrachtet?
  7. Kombinieren: Lässt sich die Idee mit anderen Ideen oder Konzepten verbinden?

Anwendung in der Praxis

Die Osborn-Checkliste kann sowohl von Einzelpersonen als auch in Gruppen angewendet werden. In einem Design Thinking-Workshop, einem Sprint Review oder einem Brainstorming-Workshop kann sie beispielsweise dazu dienen, neue Produktideen oder Lösungen für Probleme zu finden. Dabei ist es wichtig, zunächst möglichst viele Ideen zu sammeln, ohne sie direkt zu bewerten. Erst in einem zweiten Schritt werden die Ideen analysiert, kombiniert und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft.

Die Osborn-Checkliste fördert divergentes Denken und hilft dabei, festgefahrene Denkweisen aufzubrechen. Sie ist besonders nützlich in Situationen, in denen kreative und innovative Lösungen gefragt sind, wie beispielsweise beim User-Centered Design, der Geschäftsmodellentwicklung oder der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen.

Insgesamt ist die Osborn-Checkliste eine wertvolle Methode, um Kreativität und Innovation in Teams und Organisationen zu fördern. Richtig angewendet kann sie dazu beitragen, neue Perspektiven einzunehmen und Probleme auf ungewöhnliche Weise zu lösen.