Effectuation
Was ist Effectuation?
Effectuation ist ein unternehmerischer Ansatz, der sich auf die Kontrolle der verfügbaren Mittel konzentriert, anstatt sich auf die Vorhersage einer ungewissen Zukunft zu verlassen. Im Gegensatz zum traditionellen Lean Innovation-Ansatz und dem Lean Startup-Methodik, die von einem festgelegten Ziel ausgehen und dann die dafür notwendigen Ressourcen identifizieren, beginnt Effectuation mit den vorhandenen Mitteln und entwickelt daraus mögliche Ziele.
Der Effectuation-Prozess basiert auf vier Prinzipien:
1. Bird-in-Hand-Prinzip: Konzentration auf die vorhandenen Mittel und Ressourcen
2. Affordable-Loss-Prinzip: Fokus auf überschaubare Risiken statt auf erwartete Gewinne
3. Crazy-Quilt-Prinzip: Partnerschaften und Allianzen mit engagierten Stakeholdern
4. Lemonade-Prinzip: Unerwartete Ereignisse als Chancen betrachten und nutzen
Anwendung und Bedeutung
Effectuation eignet sich besonders für Situationen mit hoher Unsicherheit, wie bei der Gründung eines Start-ups oder der Entwicklung innovativer Produkte. Durch die Nutzung vorhandener Ressourcen und die Anpassung an unvorhergesehene Entwicklungen können Unternehmer flexibel agieren und kreative Lösungen finden.
Der Ansatz fördert experimentelles Lernen, Iterationen und die schrittweise Entwicklung von Geschäftsmodellen. Effectuation kann auch in etablierten Unternehmen angewendet werden, um Ideation-Prozesse zu verbessern und eine unternehmerische Denkweise zu fördern.
In einer sich schnell verändernden VUCA-Welt gewinnt Effectuation zunehmend an Bedeutung. Der Ansatz ermöglicht es Unternehmen, agil zu handeln, Risiken zu minimieren und Chancen zu ergreifen, die sich aus unerwarteten Ereignissen ergeben.