Lewin’s 3-Phasen-Modell

Das Lewin’s 3-Phasen-Modell ist ein Konzept aus dem Change Management, das von Kurt Lewin in den 1940er Jahren entwickelt wurde. Es beschreibt den Prozess des Wandels in drei charakteristischen Phasen: Unfreeze, Change und Refreeze. Dieses Modell bietet eine strukturierte Herangehensweise an Veränderungsprozesse und hilft dabei, Widerstände zu überwinden und nachhaltige Veränderungen zu erreichen.

Die drei Phasen des Modells

  1. Unfreeze (Auftauen): In dieser Phase geht es darum, den Status quo aufzubrechen und die Bereitschaft für Veränderungen zu schaffen. Bestehende Denkmuster, Verhaltensweisen und Strukturen werden hinterfragt und deren Veränderungsnotwendigkeit aufgezeigt. Wichtig ist hierbei, eine positive Vision zu vermitteln und die Beteiligten aktiv einzubinden. Methoden wie die Delphi-Methode, bei der Experten iterativ befragt werden, können helfen, ein gemeinsames Verständnis und Commitment für den Wandel zu entwickeln.
  2. Change (Verändern): Hier findet der eigentliche Veränderungsprozess statt. Neue Strukturen, Prozesse und Verhaltensweisen werden eingeführt und erprobt. Dies erfordert oft ein schrittweises Vorgehen mit kontinuierlicher Unterstützung und Kommunikation. Ansätze wie das Kotter’s 8-Stufen-Modell können in dieser Phase wertvolle Orientierung bieten. Auch agile Methoden wie Kanban eignen sich gut, um flexibel auf Herausforderungen zu reagieren und den Fortschritt sichtbar zu machen.
  3. Refreeze (Einfrieren): In der letzten Phase geht es darum, die Veränderungen zu stabilisieren und in der Unternehmenskultur zu verankern. Neue Verhaltensweisen und Prozesse werden zur Routine und der Erfolg des Wandels wird sichtbar gemacht. Wichtig ist es, Erfolge zu feiern und die Beteiligten für ihr Engagement zu würdigen. Gleichzeitig sollten Strukturen und Systeme angepasst werden, um ein Zurückfallen in alte Muster zu verhindern.

Das Lewin’s 3-Phasen-Modell bietet einen wertvollen Rahmen für das Verständnis und die Gestaltung von Veränderungsprozessen. Es macht deutlich, dass Wandel ein Prozess ist, der aktiv gestaltet und begleitet werden muss. Insbesondere in Zeiten des digitalen Wandels und der Notwendigkeit zur kontinuierlichen Anpassung gewinnt dieses Modell an Bedeutung.

Jedoch ist zu beachten, dass das Modell eine starke Vereinfachung darstellt. In der Praxis sind Veränderungsprozesse oft komplexer und erfordern eine flexible Anpassung an die jeweilige Situation. Dennoch bietet das Lewin’s 3-Phasen-Modell eine wertvolle Orientierung und Strukturierung für das Change Management.