Systematic Inventive Thinking

Systematic Inventive Thinking (SIT) ist eine strukturierte Methodik zur Entwicklung innovativer Ideen und Lösungen. Sie basiert auf der Annahme, dass viele innovative Durchbrüche durch die systematische Anwendung einer begrenzten Anzahl von Denkwerkzeugen und -mustern erreicht werden können.

Grundlagen und Funktionsweise

SIT nutzt fünf grundlegende Denkmuster, um bestehende Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse zu verbessern oder neu zu erfinden:

  1. Subtraction: Entfernen scheinbar wesentlicher Komponenten, um neue Funktionen oder Vorteile zu erschließen.
  2. Multiplication: Hinzufügen ähnlicher Komponenten, um zusätzliche Funktionen oder Synergien zu schaffen.
  3. Division: Aufteilen eines Produkts oder einer Dienstleistung in kleinere, spezialisierte Einheiten.
  4. Task Unification: Zuweisung neuer Funktionen an bestehende Komponenten, um Komplexität zu reduzieren.
  5. Attribute Dependency: Verknüpfung von Attributen, die zuvor als unabhängig galten, um neue Möglichkeiten zu eröffnen.

Durch die systematische Anwendung dieser Denkmuster können Teams neue Perspektiven einnehmen und innovative Lösungen entwickeln, die oft über inkrementelle Verbesserungen hinausgehen.

Anwendung und Vorteile

SIT eignet sich für vielfältige Anwendungsbereiche, von der Produktentwicklung bis hin zur Prozessoptimierung. Die Methodik fördert divergentes Denken und hilft, mentale Blockaden zu überwinden. Durch den strukturierten Ansatz können auch Teams ohne spezielle Kreativitätsschulung effektiv zusammenarbeiten.

Ein wesentlicher Vorteil von SIT ist die Effizienz: Durch die Fokussierung auf eine begrenzte Anzahl von Denkmustern können in relativ kurzer Zeit viele potenzielle Lösungen generiert werden. Zudem lassen sich die Prinzipien leicht erlernen und in bestehende Innovationsprozesse integrieren.

Kombination mit anderen Methoden

SIT lässt sich gut mit anderen Innovationsmethoden wie Design Thinking oder Lateral Thinking kombinieren. Während Design Thinking oft den Nutzerbedarf in den Mittelpunkt stellt, kann SIT helfen, bestehende Lösungen kreativ weiterzuentwickeln. Lateral Thinking fördert ebenfalls unkonventionelles Denken, jedoch weniger strukturiert als SIT.

In der Organisationsentwicklung kann SIT eingesetzt werden, um innovative Lösungen für organisatorische Herausforderungen zu finden. Die Methodik eignet sich besonders für Unternehmen, die ihre Innovationsfähigkeit verbessern und eine Kultur des kreativen Denkens etablieren möchten. SIT lässt sich auch gut mit anderen Kreativitätstechniken wie der SCAMPER-Methode kombinieren.