Solution Context (SAFe)
Im Rahmen von Scaled Agile Framework (SAFe) bezeichnet der Solution Context die Gesamtheit aller Faktoren, die bei der Entwicklung einer komplexen Lösung berücksichtigt werden müssen. Er umfasst nicht nur die technischen Aspekte, sondern auch geschäftliche, organisatorische und rechtliche Rahmenbedingungen.
Bestandteile des Solution Context
Der Solution Context setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen:
- Vision und Ziele: Die übergeordnete Ausrichtung und angestrebten Ergebnisse der Lösung, festgehalten im Solution Intent.
- Stakeholder und Kunden: Alle internen und externen Interessengruppen, deren Anforderungen und Erwartungen einbezogen werden müssen. Ein systematisches Stakeholder-Mapping und -Analyse hilft dabei.
- Technologien und Systeme: Die bestehende IT-Landschaft sowie neue Technologien, die bei der Lösungsentwicklung zum Einsatz kommen. Trends wie Cloud Computing, Big Data und Internet of Things (IoT) spielen hier oft eine Rolle.
- Prozesse und Abläufe: Geschäftsprozesse, Arbeitsabläufe und organisatorische Strukturen, die durch die Lösung unterstützt oder optimiert werden sollen. Value Stream Mapping kann helfen, diese zu analysieren.
- Rechtliche und regulatorische Anforderungen: Gesetzliche Vorgaben, Compliance-Richtlinien und Branchenstandards, die eingehalten werden müssen. Dazu zählen beispielsweise die GDPR (Datenschutz-Grundverordnung).
Bedeutung für den Entwicklungsprozess
Das Verständnis und die kontinuierliche Analyse des Solution Context sind entscheidend für den Erfolg einer Lösung. Nur wenn alle relevanten Einflussfaktoren berücksichtigt werden, kann ein Produkt entstehen, das den Anforderungen gerecht wird und einen echten Mehrwert liefert.
Im SAFe-Prozess dient der Solution Backlog als zentrales Artefakt, um den Solution Context zu erfassen und zu managen. Hier werden alle Anforderungen, Abhängigkeiten und Rahmenbedingungen dokumentiert und priorisiert. Methoden wie Design Thinking und Lean Startup können dabei unterstützen, die Nutzerperspektive einzubeziehen.
Durch regelmäßige Solution Demos und Feedbackschleifen wird sichergestellt, dass die Lösung sich iterativ an veränderte Kontextfaktoren anpasst. So entsteht Schritt für Schritt ein Produkt, das optimal auf seinen Einsatzkontext zugeschnitten ist. Hierbei helfen agile Prinzipien wie Iteratives Vorgehen und Kontinuierliche Verbesserung (KVP).